Geschichte

„Einer für alle und alle für einen“
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Das Musketier-Motto mag in den Hinterköpfen der Gründer geklungen haben, als man am 19. März 1982 bei einem Notariat in Gießen den Verband der Paketreiseveranstalter International aus der Taufe hob. Mit fünf Beteiligten war man zwar eine etwas größere Gruppe als die Helden in Dumas Roman, doch die damals noch junge Branche der Paketer sah sich einer skeptisch eingestellten Mehrheit gegenüber. Vor allem die großen Busunternehmen waren es, die in den Paketern eine Gefährdung für ihren Markt vermuteten und die Vorteile und den Nutzen, den sie brachten, übersahen.

Um dieses Image zu verbessern und untereinander Erfahrungen auszutauschen, schlossen sich Aronda Tours, RUT Reiseservice, Kontinent-Reisen, Grimm Touristik Wetzlar und die OTS GmbH zum VPR zusammen – aus Mitbewerbern wurden Partner für eine gemeinsame Sache.

Zusammenhalt und Ausrichtung auf die Zukunft haben den Internationalen Verband der Paketer, wie man sich seit 2007 nennt, die schwierigen Anfangsjahre und manche Krise überwinden lassen. In der ersten Zeit war man vor allem darum bemüht, sich in der Branche zu positionieren und den Mehrwert als Dienstleister zu verdeutlichen.

Nicht nur der Austausch untereinander, sondern auch der rege Kontakt mit den Kunden lag den „VPRlern“ von Anfang an am Herzen. Mit dem „Rollenden Workshop“, einer kleinen Busmesse im November, kam man innerhalb von sieben Tagen in sechs deutschen Städten den Busreiseveranstaltern entgegen. Durch Marketing-Veranstaltungen wie diese erhöhte sich die Zahl der Ordentlichen und Außerordentlichen Mitglieder stetig. Waren es im ersten Jahr sieben Unternehmen – zu den Gründern kamen in der ersten Versammlung die Außerordentlichen Mitglieder Wildbold Touristikpromotion und Wacek + Fuchshuber dazu – die den VPR trugen, verfügte der Verband vier Jahre später bereits über 25 Mitglieder und hatte einen Geschäftsführer eingestellt, der halbtags tätig war.

Zehn Jahre vor der Jahrtausendwende entwarf die Verbandsführung die „Vision 2000“, ein Konzeptions- und Zukunftspapier, das die Aufgaben des VPR als Dienstleister für seine Mitglieder breit anlegte. Der „Rollende Workshop“ wurde Mitte der 90er Jahre durch den VPR VIP-Treff zum Jahresbeginn ersetzt, der sich mittlerweile zu einer der bedeutendsten Veranstaltungen für die Gruppentouristik entwickelt hat.

Längst sind Paketer aus der Bus- und Gruppentouristik nicht mehr wegzudenken und die drei Buchstaben „VPR“ zu einem Qualitätsmerkmal geworden. Die Aufnahmekriterien sind hoch und sichern so die Güte der Mitgliedsfirmen. Die Aufgaben des Verbandes liegen heute vor allem darin, den Mitgliedern Informationen und Dienstleistungen zu bieten, den Kontakt zu den Kunden zu pflegen, die Nähe zum Markt zu wahren und Trends frühzeitig aufzugreifen und in marktfähige Reiseprogramme umzusetzen. Das geschieht durch die verschiedenen Veranstaltungen, durch Seminare und Weiterbildungsangebote, wie auch durch die Website und den monatlichen Newsletter.

Haben sich auch die Ziele des VPR geändert und weiterentwickelt, der Zusammenhalt und die Fokussierung auf die Zukunft, die die Pioniere prägten, sind immer noch die Leitmotive des Verbandes. Der VPR steht nicht still, sondern passt sich und seine Angebote den Erfordernissen an. Veranstaltungen werden bis ins Detail ausgewertet und analysiert, um ihre Effektivität weiter zu steigern. Seit 2000 ergänzte der Juni-Workshop "Pakete & Trends" beispielsweise den VPR VIP-Treff. An drei aufeinanderfolgenden Tagen präsentierten die VPR-Mitglieder dabei an drei jährlich wechselnden Stationen im Norden, in der Mitte und im Süden Deutschlands den Einkäufern die druckfrischen Programme für die kommende Reisesaison. Die sogenannte "Roadshow" wurde 2017 durch die "VPR connects...", eine Herbstmesse, die nun regelmäßig im November in Hamburg stattfindet, abgelöst. Dieses Exklusiv-Event bietet 50 Ausstellern die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Das Besondere daran ist, dass die Kunden hier ebenfalls die Möglichkeit haben, sich im ersten Teil der Messe an einen Ausstellertisch zu setzen und vorzustellen. Mit der "VPR connects..." feierte der VPR 2017 eine erfolgreiche Premieren-Veranstaltung des neuen Formats.

Die Mitgliederzahl, die sich zwischen 1987 und 2001 um die 50 Unternehmen eingependelt hatte, verdoppelte sich innerhalb kurzer Zeit, was die Attraktivität des Verbandes und die Zielstrebigkeit seines Vorstandes unterstreicht. „Die Mitgliederzahl 100 ist sicher im Moment eine Vision, aber nur wer hohe Ziele hat, wird sich ausreichend anstrengen, diese zu erreichen“, erklärte 2002 der damalige VPR-Vorsitzende und spätere Geschäftsführer Werner Volkert. Nur wenige Jahre später (2007) erreichte der Verband diese Mitgliederzahl, richtete sich entsprechend seiner Größe neu aus und professionalisierte seine Organisationsstruktur, die in den folgenden Jahren weiter optimiert wurde.

Präsident, Vizepräsident, Schatzmeister sowie zwei bis vier weitere Präsidiumsmitglieder sind jeweils für ein Ressort zuständig. Alle zwei Jahre wird das Präsidium neu gewählt. Mehrmals jährlich trifft sich das Präsidium, das sich aus Ordentlichen und Außerordentlichen Mitgliedern zusammensetzt, um aktuelle Entwicklungen zu besprechen und Strategien zu planen.

Vier Jahrzehnte nach seiner Gründung ist der VPR ein junger, aktiver und moderner Fachverband, der die Touristik entscheidend prägt. Nach den Wahlen 2016 in Wien wurde die Geschäftsstelle von Fürth nach Hamburg verlegt und der Verband bekam mit Florian Gärtner einen neuen Geschäftsführer. Zusammen mit einem jungen Team plant, koordiniert, und organisiert er alle Veranstaltungen sowie die sonstigen Geschehnisse im Verband.