Digital vs. Persönlich: wie sollte Kommunikation im Tourismus heute erfolgen?

Die Frage nach der optimalen Kommunikationsform für die Gruppentouristik ist aktuell in aller Munde. Katalog oder ausschließlich Newsletter, Reiseunterlagen per E-Mail oder Post, und wie erfolgt die Anmeldung zur Reise? Braucht man heute wirklich noch ein stationäres Reisebüro oder genügt eine Telefon-Hotline eines Fremd-Anbieters? Während sich diese Fragen für Online-Reisevertrieb und viele klassische Pauschalreise-Veranstalter längst nicht mehr stellen, spielt für die Gruppentouristik, besonders im Endkundengeschäft die persönliche Kommunikation, eine entscheidende Rolle. Die Zielgruppe der Silver- und Golden-Ager schätzt den direkten Kontakt, der Sicherheit vermittelt und langfristige Kundenbeziehungen aufbaut. 

Gleichzeitig gewinnen digitale Kommunikationsmöglichkeiten auch im Endkundenbereich der Gruppentouristik zunehmend an Bedeutung. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch ältere Zielgruppen die heutigen Technologien zu nutzen wissen, sei es WhatsApp, Social Media oder sonstige Kommunikations-Anwendungen. Daher ist es wichtig, sich nicht vor neuen Technologien zu verschließen und die digitale Kommunikationsfähigkeit der Zielgruppe nicht zu unterschätzen. Als touristische Unternehmen sollten wir mit der Zeit gehen, uns über Kommunikationslösungen informieren und diese sinnvoll in unsere Strategien integrieren. Eine App zur Information über die Reise, eine ansprechende Website mit Buchungsmöglichkeit und eine gut gepflegte Präsenz in den relevanten Sozialen Medien ist für viele Gruppenreiseveranstalter mittlerweile guter Standard.   

Im B2B-Bereich, in dem Bus- und Gruppenreise-Anbieter jeglicher Couleur tätig sind, ist ein Mix aus digitaler und persönlicher Kommunikation entscheidend. Digitale Kanäle ermöglichen eine effiziente Abwicklung von Angeboten, Rechnungen und Unterlagen. Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass es letztendlich immer um die Menschen hinter der Technik und den E-Mail-Adressen geht. Menschen kaufen von Menschen. Wir sollten daher nahbar bleiben, den persönlichen Kontakt nicht vernachlässigen und Beziehungen zu unseren Geschäftspartnern aufbauen und pflegen. Digitaler Service und schnelle Systeme, gepaart mit Persönlichkeit, guter Erreichbarkeit und persönliche Kompetenz sind hier der Weg, der auch langfristig zum Erfolg führt.  

Zunehmend wird auch Künstliche Intelligenz (KI) Teil unserer touristischen Arbeit werden. Ob beim Verfassen von Reise-Texten, beim Beantworten von Fragen unserer Kunden im Chatbot-Bereich, beim Erstellen von Bildern und Videos für unsere Internet-Präsenzen, in Bereichen, die wir uns heute noch nicht ausmalen können. Ich bin gespannt und freue mich auf die Möglichkeiten, die uns die Technik in Zukunft eröffnen wird. Dabei sollten wir zwar die natürliche Vorsicht walten lassen – aber nicht zwingend durch zu viel Skepsis spannende Entwicklungen verpassen. Wer hätte wohl vor 5 Jahren gedacht, dass es heute für uns alle zur absoluten Normalität geworden ist, sich „live online“ von Angesicht zu Angesicht zu treffen und auszutauschen? 

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die "VPR connects... digital" hinweisen. Diese Online-Messe bietet nun schon zum fünften Mal eine wertvolle Ergänzung in Ihrem Messeplan, um in digitalem Rahmen persönliche Begegnungen zu ermöglichen und Geschäftspartner der Gruppentouristikbranche zu treffen. Hier haben Sie die effizienteste Möglichkeit, sich über die neuesten Trends und Entwicklungen in kürzester Zeit zu informieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Ihre Kommunikationsstrategien zu optimieren und von den vielfältigen Möglichkeiten der touristischen Anbieter zu profitieren! 

Zusammenfassend sollten wir als touristische Unternehmen sowohl im B2B als auch im B2C Bereich auf die richtige Balance zwischen digitaler und persönlicher Kommunikation achten. Bleiben Sie am Puls der Zeit, nutzen Sie die Vorteile der digitalen Welt, aber vergessen Sie nicht die Bedeutung des persönlichen Kontakts. Es sind die Menschen, die unsere Branche ausmachen, und eine gute Beziehung zu unseren Kunden und Geschäftspartnern ist unerlässlich für langfristigen Erfolg. 

Adriano Matera, 

Präsident des VPR Internationaler Verband der Paketer e.V.